Wenn du nicht funktionierst, funktioniert gar nichts.
- Anna Kuchelmeister

- 20. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Dieser Satz klingt vielleicht übertrieben – aber für mich hat er sich als eine der wichtigsten Erkenntnisse meiner Selbstständigkeit erwiesen.
Selbstständig zu sein bedeutet nicht nur, Verantwortung für das eigene Unternehmen oder die eigene Praxis zu übernehmen. Es bedeutet auch, die Verantwortung für sich selbst ernst zu nehmen. Ich habe lernen müssen, meine eigenen Grenzen klar zu setzen – denn niemand sonst tut das für mich. Wenn ich es nicht tue, lande ich schnell in dem Gefühl, in allem gleichzeitig 150 % geben zu müssen. Doch das hält niemand auf Dauer durch. Es macht müde. Und irgendwann kaputt.
Grenzen setzen, um stark zu bleiben
Ein entscheidender Schritt war für mich, Prioritäten neu zu ordnen – und dabei nicht immer alle anderen zuerst zu stellen. Denn wenn ich selbst nicht funktioniere, kann auch meine Praxis nicht funktionieren. Ich kann dann nicht für mein Team da sein – und vor allem nicht für meine Patient:innen.
Natürlich gab es Phasen, die zäh und anstrengend waren. Zeiten, in denen alles zu viel wurde. Doch rückblickend weiß ich: Jede dieser Phasen hat sich ausgezahlt. Nicht sofort – oft brauchte es Geduld und Vertrauen. Aber durchzuhalten hat sich immer gelohnt.
Woher ich meine Kraft ziehe
Meine Energie kommt aus vielen Quellen:
aus der Dankbarkeit meiner Patient:innen, die mich täglich daran erinnern, warum ich diesen Weg gehe,
aus der Vielfalt der Menschen, die ich begleiten darf,
und aus meinem Team, auf das ich mich verlassen kann und das hinter mir steht.
Ich habe außerdem gelernt, Verantwortung zu teilen. Aufgaben abzugeben. Zu vertrauen – auch wenn das nicht immer leicht war und ich damit auch schon Fehler gemacht habe. Aber es war notwendig. Denn mein Herzensprojekt verdient es, geschützt zu werden – allerdings nicht auf Kosten meiner eigenen Gesundheit.
Die unterschätzte Basis
Was dabei leicht übersehen wird: mein privates Umfeld. Partner, Familie und Freunde sind für mich weit mehr als nur ein Ausgleich zum Arbeitsalltag. Sie sind die Basis dafür, dass ich in meiner Arbeit mit vollem Herzen präsent sein kann.
Stärke durch Selbstschutz
Grenzen zu setzen ist keine Schwäche. Es ist ein Akt des Selbstschutzes. Und es ist eine Stärke, die man jeden Tag neu üben darf.
Wie gehst du im Alltag damit um, dich selbst nicht zu verlieren?



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